Chronik des Gesangvereins Frohsinn Zazenhausen e.V.

 1924

Ein bedeutender Schritt in der Geschichte des Gesangvereins Frohsinn Zazenhausen war die Gründung eines gemischten Chores. Otto Kaller, der spätere Vorstand, schlug am 6. September 1924 in einer Ausschußsitzung vor, einen gemischten Chor zu gründen. Die Sänger diskutierten heiß und heftig über die Zulassung von Frauen. Sie befürchteten, daß dadurch der Männerchor ins Hintertreffen komme. Nachdem sich jedoch Fritz Tiefenbacher bereit erklärte, eine »Hausagitation« durchzuführen, meldeten sich sogleich 25 Damen zum Singen, und die Gemüter der Männer beruhigten sich wieder. Am 26.10.1924 wird bekanntgegeben, daß der gemischte Chor »endgültig akut« ist.

Die Singstunde für den gemischten Chor wurde auf Freitag gelegt, die des Männerchores weiterhin mittwochs abgehalten. 16 Sänger waren dann auch bereit, beim gemischten Chor mitzumachen. Der erste öffentliche Auftritt erfolgte bei der Weihnachts-feier am 5. Januar 1925.

 1925

Im Jahre 1925 gab es wiederum ein einschneidendes Ereignis. Der Verein erhielt eine eigene Fahne.

Leider haben wir über die Fahnenweihe selbst keine Aufzeichnungen. Das Foto beweist jedoch, daß dieses Fest gebührend gefeiert wurde.

Die Damen stifteten ein „Fahnenbandolier aus mittelblauem Samt« bestickt mit dem Wortlaut: »Gewidmet von den Frauen des Vereins zur Erinnerung an die Fahnenweihe 1925«.

1925 wurden 71 !! Singstunden abgehalten (Männerchor und gemischter Chor zusammen). Der damalige Chorleiter Hans Meyer und natürlich auch die Sänger, die zusätzlich im gemischten Chor sangen, hatten ordentlich etwas zu tun, und ihnen gebührt heute noch ein großes Lob. Überhaupt kam jetzt der große Aufschwung des Gesangvereins, vor allem auch im gesanglichen Bereich. Die Chöre traten vielfach öffentlich auf und nahmen auch an entsprechenden Sängerwettbewerben erfolgreich teil. Erste und zweite Preise hatte man sich ersungen. Das war für einen Chor aus einer kleinen Landgemeinde durchaus nicht selbstverständlich. 1926 haben sich die Sängerinnen und Sänger gleich dreimal einer Jury gestellt.

 1927

1928 fuhr auch eine Abordnung des Vereins zum Sängerfest nach Wien. Aktiv konnte man jedoch nicht teilnehmen.

 1929

Nun stand das 30jährige Jubiläum vor der Tür. Am 2. Juni 1929 feierte der Verein mit großem Programm.

6.00 Uhr: Tagwache - Wecken durch die Musikkapelle
11.00 Uhr: Konzert auf dem Kelterplatz
12.30 Uhr: Empfang der auswärtigen Gäste
13.30 Uhr: Aufstellung des Festzuges
14.00 Uhr: Abmarsch zum Festplatz - Ansprachen - Jubilarehrungen - Gesangsvorträge. Anschließend gemütliches Beisammensein.

 1930

Auch in den 30er-Jahren wurden - wie schon zuvor - seitens des Vereins fleißig die entsprechenden Veranstaltungen des Schwäbischen Sängerbundes, die Gausängerfeste und natürlich die Feste und Konzerte, sowie sonstige Veranstaltungen der umliegenden Vereine besucht und auch gesanglich bereichert. Die Sängerinnen und Sänger nahmen weiterhin an verschiedenen Sängerwettbewerben teil und erreichten beachtliche Erfolge.


Sängerfest 1930 in Hofen


Vortragsfolge Weihnachtsfeier 1931

 1933

Im Laufe des Jahres 1933 kamen immer weniger Sänger in die Singstunden. Als man nach den Ursachen suchte, stellte man fest, daß da die NSDAP und die SA nicht ganz unschuldig daran waren. Der damalige Vorstand Adolf Benz gab jedoch in einer Ausschußsitzung sehr deutlich zu verstehen, man möge einmal die Statuten genau lesen. Politik habe im Verein nichts zu suchen, er bat die Anwesenden, mit den Sängern zu sprechen, um diese wieder in die Singstunde zu bewegen, was zumindest teilweise dann erfolgreich war.

   
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