Chronik des Gesangvereins Frohsinn Zazenhausen e.V.1909Das 10jährige Jubiläum 1909 war dann ein erster Höhepunkt in der jungen Vereinsgeschichte. Auf dem Festplatz hinter dem Haus von Christian Steixner fand am 24. Juni 1909 ein großes Fest statt, mit Karussell und Kletterbaum für die Kinder, sowie Schießstand und einem Festzug, den eine 6-Mann-Kapelle anführte, die dann später noch zum Tanz aufspielte. Sehr aktiv waren die Sänger in diesem Jubeljahr ohnehin. Hier ein paar Beispiele: 20. Mai 1909: Ausflug nach Walddorf. Außerdem sang der Chor bei 2 Beerdigungen und einigen Hochzeiten. Auch bei einem Lichtbildervortrag von Pfarrer Lauxmann aus Zuffenhausen hatten die Sänger ihr Bestes gegeben. Veranstaltungsort war die Nazariuskirche. Dazu fanden 11 Monatsversammlungen und 1 Generalversammlung statt. 1914 - 1918Der 1. Weltkrieg hinterließ auch beim Frohsinn Zazenhausen seine Spuren. 22 Mitglieder wurden eingezogen, davon kamen 6 Männer nicht mehr nach Hause. Die Daheimgebliebenen waren jedoch nicht untätig. Im Dezember 1914 beschlossen sie, »die im Felde weilenden« Mitglieder mit »Liebesgaben« zu unterstützen. Man stiftete »Peitschenstecken«, Rauchfleisch, Honig, Zigarren etc., um diese an die Soldaten zu senden. Am 15. Februar 1915 wurde eigens dafür ein »Kriegsabend« mit geselligem Charakter veranstaltet, um aus dem Erlös einer Teller-sammlung weiterhin die Mitglieder an der Front mit Lebensmitteln zu versorgen. Die jeweiligen Trauergottesdienste für die Gefallenen hatten die Sänger stets mit Liedern umrahmt. 1919Am 2. Februar 1919 veranstaltete der Verein eine »Begrüßungsfeier« für seine »Krieger« mit einem Essen und geselligem Beisammensein. Von jetzt an ging es steil bergauf. Die Mitgliederzahl stieg 1919 sprunghaft auf 100 Mitglieder an. 19231923 trat der Verein dem Schwäbischen Sängerbund bei. Nicht einmal die schwere Zeit der Inflation konnte dem Verein viel anhaben. Seitens des Vorstandes wurde immer wieder zum Zusammenhalt untereinander aufgerufen, und fast wöchentlich waren irgendwelche neuen Sachlagen bekanntzugeben. Z.B. mußte bereits im November 1922 jedes Mitglied 20,- Mark bezahlen, um die marode Vereinskasse wieder aufzubessern. Infolge der Inflation wurde 1923 der Beitrag von 1,50
Mark auf 50,- Mark monatlich angehoben. Ab 1. Juli 1923 betrug der
Beitrag bereits
500 Mark. Diese reichten aber keineswegs bis Jahresende. Mitglieder,
die ihren Beitrag für 1923 im voraus bezahlt hatten, mußten
dann im Juli 1.200 Mark nachzahlen. Das Gehalt des Dirigenten betrug
zur gleichen Zeit 10.000 Mark per Singstunde. Ab September 1923 hatte jedes Mitglied monatlich 40.000 Mark zu zahlen. Nach der Inflation waren es dann noch 20 Pfennige. Eine Liedersammlung mußte dringend angeschafft werden und kostete im August 1923 20 Million Mark. Dazu hatte jedes Mitglied 250.000 Mark beizusteuern. Der Vereinsdiener erhielt 6.000 Mark vierteljährlich. 1924Am 18. Mai 1924 konnte der Verein dann sein 25jähriges Jubiläum feiern. Aus Geldmangel hatten sich die Mitglieder zu einer Feier im kleineren Rahmen entschlossen. Laut den Aufzeichnungen war es trotzdem eine gelungene und harmonische Jubiläumsfeier mit Ehrungen und gesanglichen Vorträgen.
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