Chronik des Gesangvereins Frohsinn Zazenhausen e.V.1972Chorleiter Georg Funk legte 1972 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Es ist kaum in Worte zu fassen, was er für Chor und Verein in seiner 25jährigen Amtszeit geleistet hat. Sein Amt nahm er mit großem Idealismus wahr. Er wurde zum Ehrenchorleiter ernannt. Die Suche nach einem neuen Dirigenten gestaltete sich sehr schwer. Die Lösung kam dann aus den eigenen Reihen. Werner Leupolz erklärte sich bereit, die Chorleitung ab April 1972 zu übernehmen. 1974Er hatte dann auch die ehrenvolle und zugleich schwierige Aufgabe, das 75jährige Jubiläum 1974 mit dem Chor zu bestreiten. Er stellte ein Programm auf die Beine, das heute noch von den Dabeigewesenen lobend erwähnt wird. Dieses für den Verein herausragende Ereignis mußte vorab wegen der Fußballweltmeisterschaft verlegt werden und fand schließlich vom 22. - 24. Juni 1974 auf dem Gelände des TVZ statt. Das große Festbankett am Samstag abend bestritt der Chor mit seinem Chorleiter unter großem, persönlichem Einsatz . Der anschließende schwäbische Abend ist heute noch in aller Munde. Ruth Mönch, Willy Seiler und Walter Schultheiß, bekannt aus Rundfunk und Fernsehen, begeisterten alle, die sich im Festzelt eingefunden hatten. Anschließend brachten die Kornkammerbuam aus Kornwsestheim die Anwesenden so richtig in Schwung. Sonntag morgens war Festgottesdienst im Zelt, anschließend das Gästesingen mit Vereinen der näheren Umgebung. Der Festzug am Nachmittag gestaltete sich unter großer Beteiligung der Zazenhäuser Bevölkerung. Anschließend wurde das Gästesingen fortgesetzt und die Kornkammerbuam begleiteten den gemütlichen Teil. Das traditionelle Kinderfest durfte auch bei diesem Jubiläum nicht fehlen. Unter Beteiligung der Kindergarten- und Schulkinder formierte sich auch am Montag nachmittag ein farbenfroher Festzug durch Zazenhausen. Die anschließenden Spiele und Vorführungen der Kinder machten allen viel Spaß. Am Abend sorgten dann die Kornkammerbuam dafür, daß das Fest kein Ende nehmen wollte. Der enorme Einsatz aller Mitglieder bei diesem großen Fest war beispielhaft. Vom Erlös des Festes hat sich der Verein das dringend notwendige eigene Klavier angeschafft. Nach diesem großen Fest gaben der 1. Vorsitzende Otto Kaller und der Chorleiter Werner Leupolz bekannt, daß sie ihr Amt abgeben wollen. Außerdem mußte nach einem neuen Singstundenlokal gesucht werden, da die Gaststätte Krone verpachtet wurde. 1975Unter neuer Vereinsführung mit Karl Schäffer und neuem Chorleiter startete man in das Jahr 1975. Der Chor hatte Unterschlupf im evangelischen Gemeindesaal gefunden. Im Rahmen der Stuttgarter Chortage nahm der Chor am sozialen Singen teil und sang erstmals unter der Leitung von Herrn Mayer-Zanetti im Samariterstift in Zuffenhausen. Altershalber verließ jedoch Herr Mayer-Zanetti den Chor nach 1 1/2 Jahren wieder. 1976Mit großer Euphorie wurde Herr Hechler zum 1. 1. 1976 als neuer Chorleiter engagiert. Unter seiner Leitung sollte der Chor bei der Bundesgartenschau in Stuttgart singen. Dieses Vorhaben fiel buchstäblich ins Wasser. Es regnete in Strömen und die Veranstaltung mußte abgesagt werden. Dennoch konnten die Sängerinnen und Sänger, nachdem der Regen fast aufhörte, die wenigen Zuschauer mit ein paar Liedern erfreuen. 1977Am 16. 10. 1977 gestaltete der Chor eine Abendmusik in der Nazariuskirche, mit Kirchenmusikdirektor Erich Ade an der Orgel und dem Flötisten Alfred Fuchs. Das Opfer kam dem indischen Patenkind der Kirchengemeinde zugute. Leider legte Herr Hechler ohne Vorankündigung sein Amt zum Jahresende nieder. Der Chor hatte wieder einmal keinen Dirigenten. 1978Der Vizedirigent Manfred Pfisterer sprang in die Bresche und hielt fortan die Singstunden ab, bis dann im August 1978 Frau Gudrun Denk die Chorleitung übernahm. Das war seinerzeit fast eine Sensation - eine Frau als Chorleiterin. Es gab außer Frau Denk nur noch eine Chorleiterin in Stuttgart. Bereits zwei Wochen später bekundeteten die Aktiven beim Sommerfest des Männer-gesangvereins Kornwestheim ihr Können mit zwei neuerlernten Liedern, und nochmals zwei Wochen später beim eigenen Sommerfest sang der Chor wiederum zwei neue Lieder.
Adolf Haiss, der Gaupräsident des Sängergaues Stuttgart, der als Gast beim Sommerfest weilte, schrieb später in der Schwäbischen Sängerzeitung u.a.: »Der Zazenhäuser Chor, erst seit wenigen Wochen unter der neuen Leitung von Frau Gudrun Denk, einer jungen, zielstrebigen, aber auch charmanten Chorleiterin, sang nicht nur homogen und diszipliniert gut gewählte Literatur, sondern man spürte auch förmlich, daß dieser Chor mit Frau Gudrun Denk noch zu größeren musikalischen Aufgaben befähigt ist«. Eine arbeitsreiche Zeit begann. Aus Platzgründen mußte auch noch das Probelokal gewechselt werden - vom Gemeindesaal zur Turnhalle des TVZ. Nach ca. einem 3/4 Jahr zog der Chor ins Schulhaus in der Emhildstraße (früher Rathaus). In den Sommerferien 1978 teilte jedoch das Oberschulamt mit, daß in dem Schulraum keine Chorproben mehr stattfinden können, und die Aktiven hatten kein Singlokal. Die Kirchengemeinde Zazenhausen half wieder schnell und unbürokratisch. In einem Raum des ökumenischen Kindergartens im Entenweg konnte nach den Ferien wieder Singstunde abgehalten werden. Schon stand der nächste Termin ins Haus. Am 4. November sang der Chor beim Weinfest in Sachsenheim und am 18. 11. war ein Altennachmittag für die älteren Mitglieder des Vereins auch mit gesanglicher Umrahmung. Um das umfangreiche Programm für die Weihnachtsfeier zu bewältigen, wurden Zusatzsingstunden abgehalten. Manche Singstunde begann bereits um 19.00 Uhr und endete nicht vor 22.00 Uhr. In der kurzen Zeit, die Frau Denk dem Chor vorstand, lernten die Aktiven 12 neue Lieder! |
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