„Ein Traum in Weiß"
Pascal Lechner mit Partnerin Sandra Wahlenmeier, Foto: Privat
Die Standard-Formation des 1. TC Ludwigsburg, darunter Pascal Lechner
aus Zazenhausen, ist derzeit nicht zu schlagen.
Nach der Europameisterschaft in Ungarn gewannen sie auch den
deutschen Titel. Erneut hatte der vielfache Welt- und Europameister
Braunschweiger TSC vor eigenem Publikum und trotz
einer neuen Choreografie das Nachsehen. Der starke Auftritt
der Schwaben in der „Höhle des Löwen" beeindruckte
mit seiner überarbeiteten Version von „Barcelona" sowohl
die Wertungsrichter als auch die rund 5000 Zuschauer. „Jetzt
wollen wir auch noch Weltmeister werden", freute sich Trainer Norman
Beck über den tollen Erfolg. Sein Unternehmen Titelsammlung
2009 geht bereits bei der Formations-WM am 28. November in der Arena
Ludwigsburg weiter.
Zeitungsartikel aus "Grüne Woche", Seite Sportwoche
vom Mittwoch, 25. November 2009
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Gold in Ungarn - TCL-Formation schwungvoIl zum EM-Titel
Miskolc -(red) In Bestform präsentierte sich
die Standard-Formation des 1. TC Ludwigsburg bei der Europameisterschaft im
ungarischen Miskolc und sicherte sich nach 13 Jahren wieder den Titel.
Nach dem erfolgreichen Auftritt präsentierte sich die Formation
mit Trainer-Ehepaar Dagmar und Norman Beck (rechts)
EM-Titel nach 13 Jahren wieder an den TCL
Pascal Lechner als Held des Abends
Ludwigsburg - Der 1. TC Ludwigsburg ist zurück
in der Weltspitze. Bei der Europameisterschaft der Standard-Formationen
im ungarischen Miskolc präsentierte sich das Team in Bestform
und ließ auch der starken osteuropäischen Konkurrenz
keine Chance.
Sechsmal die Eins zeigten am Ende die Wertungsrichter
und nur der russische Juror sah seine eigene Mannschaft vorn. Held
des Abends war bei den Ludwigsburgern Pascal Lechner (20), der wegen
einer fiebrigen Angina die ganze Woche nicht trainieren konnte
und trotzdem mit nach Ungarn reiste. Er erlitt am Ende der Zwischenrunde
einen Schwächeanfall, so dass er sogar von seinen Mannschaftskameraden
beim Ausmarsch gestützt werden musste.
Ein ungarischer Arzt untersuchte und behandelte ihn danach jedoch
so gut, dass er doch noch zum Finale antreten konnte und sich dann
glänzend durchbiss. Trainer Norman Beck: "Da muss man
außer dem Arzt besonders seiner Partnerin Sandra Wahlenmeier
und der ganzen Mannschaft ein Lob zollen, weil sie alle ihm dabei sehr geholfen haben."
Dass der Sieg der Ludwigsburger hoch verdient war, steht außer
Frage. "Ich habe die Mannschaft
noch nie so gut gesehen bei einem internationalen Wettbewerb im Ausland", zollte
selbst der sonst so kritische Trainer Beck seinen Paaren Beifall.
Daheim in Ludwigsburg löste der Sieg unter den Tanzsportfans, die
das Geschehen am eigenen Liveticker und am Braunschweiger
Twitter miterlebten, geradezu Euphorie aus. "Das ist
der Hammer", jubelte TCL-Präsidentin
Gaby Wulff, die nicht mit nach Ungarn gereist war, aber per
Telefon mit der Mannschaft verbunden war. Denn es liegt schon 13 Jahre
zurück, dass ihr Club in Oldenburg Europameister wurde.
Eine so klare Entscheidung hatte überhaupt niemand erwartet. Denn
bereits in Vor- und Zwischenrunde vor dem Finale hatte Weltmeister
Vera Tjumen (Russland) mit einer neuen Choreografie auch Norman Beck
beeindruckt.
Zwar war seine Mannschaft mit ihrer Erfolgsperformance "Barcelona" ebenfalls
mit großem Beifall bedacht worden, doch die tänzerische
Klasse der Russen, die harten Beats der Musik von "Kings of the
worId" und die
mit zahlreichen Showelementen gespickte Kür riss die
2500 Besucher in der festlich geschmückten Halle von den Stühlen.
" Viel Schau, wenig Standard", kritisierten hingegen Kenner des
Tanzsports die Leistung des Weltmeisters. Die Wertungsrichter
sahen das am Ende offensichtlich auch so. Einer zog sogar
die Vier, ein anderer einer Drei und vier eine Zwei. Immerhin konnte
die Mannschaft wenigstens die anderen Spitzenteams
noch klar auf Distanz halten. Zum Beispiel den Braunschweiger TSC,
der eine sehr geschlossene Leistung zeigte und Dritter wurde.
VON GÜNTHER JUNGNICKL