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Kirchengemeinde Zazenhausen
Stand: 30.05.2006  

Festschrift "400 Jahre Nazariuskirche Zazenhausen (1582-1982)"

III. Kirchengemeinde

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Was ist das für eine Gemeinde, die seit 400 Jahren mit ihrer Kirche verbunden ist, sich in ihr versammelt und sie pflegt? Sie tut dies seit der Reformationszeit, während schlimmer Kriegszeiten wie dem 30jährigen Krieg, während mancherlei Kriege der letzten Jahr-hunderte, während der beiden Weltkriege und natürlich auch in Friedenszeiten. Zu den verschiedenen Zeiten ist dies jeweils eine andere Gemeinde gewesen. Und doch verbindet sie manches durch die Jahrhunderte.

Wer über die Kirchengemeinde etwas sagen will, begibt sich auf sehr risikoreiches Gebiet. Die Zeugnisse von den vier Jahr-hunderten sind mal spärlicher, mal reichlicher. Sie stammen hauptsächlich aus den Pfarrberichten oder Visitationsberichten. Die Pfarrberichte werden angefertigt von den jeweiligen Pfarrern des Ortes - alle zwei oder vier Jahre. Die Visitationsberichte bringen dazu Bemerkungen des Visitators, des Dekans oder eines Mitglieds des Konsistoriums, des heutigen Evangelischen Oberkirchen-rats in Stuttgart. Alle diese Aussagen über den Ort, die Kirchengemeinde, die Schule, die Christenlehre, über Mißstände und Erfreuliches sind jeweils Äußerungen eines einzelnen und daher persönlich geprägt. Aber so ist das eben. Wem das zu subjektiv ist, der bleibt ganz leer zurück. So kann man den Berichtenden nur ehrliche Absichten unterschieben. Einige Bemerkungen über diesen Ort und seine Bewohner möchte ich weitergeben. Sie sind sehr lückenhaft, es klaffen riesige Risse zwischen den Jahr-zehnten - dies möge man dabei bedenken.

Was während der Reformationszeit hier geschah, bleibt im Dunkel. Es gibt eine Nachricht, derzufolge hier nach der Reformation keine Gottesdienste gehalten worden sein sollen, „sondern die Zazenhäuser die Kirche in Kornwestheim zu besuchen gemäßigt gewesen sein sollen, wie sie denn bis jezo noch ihre besonderen Stühle in der Mutterkirche haben" (aus einem Dokument von 1787). Noch im ganzen 16. und 17. Jahrhundert sollen sie ihre Kinder in Kornwestheim haben taufen lassen und auch die Ehen dort geschlossen haben; ein „Totenwegle", auf dem man im Trauerzug die Verstorbenen zum Friedhof der Mutterkirche geleitete, soll beide Orte verbunden haben. Mit dem Kirchbau in Zazenhausen soll dann hier ein Friedhof errichtet worden sein. Aber die Zazen-häuser sollen ihn nicht als vollgültigen Begräbnisplatz angenommen haben, sondern sollen auf dem uralten Herkommen be-standen haben, in Kornwestheim begraben zu werden. (So Professor Decker-Hauff.) Manche bezweifeln, was da steht; schließlich habe hier eine Kirche gestanden, die damalige Nazarius-Kapelle. Warum sollten dann darin keine Gottesdienste abgehalten, ge-tauft, Ehen geschlossen worden sein?

Übrigens gab es seit 1293 eine Verbindung mit dem Kloster Bebenhausen: der edle Berthold von Mühlhausen verkaufte damals - am 15. Juli 1293 - seinen Hof in Zazenhausen an dieses Kloster. Seither wird es von dort eine gewisse geistliche Versorgung gegeben haben. Das Kloster fühlte sich dann auch verpflichtet, hier eine Kirche zu bauen. Aus dem 16. Jahrhundert wiederhole ich nochmals die erfreuliche Bemerkung über die Einwohner von Zazenhausen (von 1585): „denn dieses Völklein zu Gottes Wort und heiligen Inoramenten (?) einen sonderlichen Eifer habe und trage. Wollen auch Frondienste und Handdienste willig dazu tun." Das war zur Zeit des Kirchbaus.

Aus dem 17. Jahrhundert ist mir nur eine einzige Nachricht bekannt geworden und dazu noch eine schlechte: 1697 sind pfälzische Husare hier einquartiert gewesen - sie haben „alles" mitgenommen. Über Kornwestheim gibt es Nachrichten aus dieser schlim-men Zeit. Ähnliches wird auch für uns gelten. „Nach der Schlacht von Nördlingen 1634 zogen unaufhörlich Kriegsscharen durch das Dorf, mit der Grausamkeit und Rohheit jener Zeit. Binnen kurzem waren Armut und Elend so allgemein, daß niemand mehr Steuer und Abgaben aufbringen konnte, Hunger und Pest brachten die eigentliche Not. Die Pestwelle 1626/27 und 1635 lichtete die Einwohnerzahl in Kornwestheim von 480 Einwohner auf 110 - innerhalb von fünf Monaten! Aus Furcht vor den ständig durch-ziehenden Truppen flüchteten die verbliebenen Einwohner größtenteils nach Cannstatt." So war's in Kornwestheim; die Vermutung liegt nahe, daß es hier ähnlich zugegangen ist. Vielleicht gibt es deshalb auch nur spärliche Zeugnisse aus jener Zeit. (An dem hier vom Pfarrhaus zum Rathaus führenden Wegchen sollen Totengebeine gefunden worden sein - ohne Beigaben. Unter dem Kopf seien Steine gelegt gewesen. Man möchte an schnell und ungesargt eingebettete Leichen denken aus eben dieser bösen Zeit.)

Durch die Jahrhunderte wurde von außen über Zazenhausen bestimmt: das Kloster Lorsch, mindestens ab 789; später die Herzöge von Teck, die hier Güter hatten; dann vor allem das Kloster Bebenhausen; danach gehörte der Ort lange zur Burg Frauenberg, wurde 1438 württembergisches Lehen der Herren von Stammheim, später der Scheitel von Burtenbach - und war 1737-1806 mit Stamm-heim zusammen Kammerschreibereigut; Grundherr ist nun die Hofkammer. Den Groß- und Weinzehnten erhielt die Hofkammer ganz; den kleinen, sowie den Heu- und Öhmdzehnten erhielt zur Hälfte die Hofkammer, zur Hälfte die Pfarrei. Allmählich fließen die Quellen dann reicher.

Durch einen großen Glücksfall erfahren wir einige Zeit später sehr viel und sehr Genaues über Zazenhausen. Philipp Matthäus Hahn, berühmter Mathematiker und Astronom, Erfinder und Techniker, war Pfarrer in der Muttergemeinde Kornwestheim und versorgte von dort die Filiale in Zazenhausen mit. Dieser vielbeschäftigte Mann hat Tagebuch geschrieben und daraus entnehmen wir viele amüsante kleine Begebenheiten. Hier einige davon.

1769 schreibt der damalige Pfarrer in Kornwestheim: „In Zazenhausen, Filial von Korn-westheim, wird an Aposteltagen, bei viermaliger Haltung des heiligen Abendmahls (jeweils einen Tag zuvor die Beicht mit Predigt als Vorbereitung aufs Abendmahl), auch am Fest Epiphanias und an der Kirchweih, sodann bei Leichen und Hochzeiten gepredigt, auch der Taufactus verrichtet. Pastor bekommt ein Pferd, und für jeden actus (= kirchliche Handlung) etwas Gewisses an Geld; der Pfarrer von Kornwestheim tut das jedoch nicht aus Schuldigkeit, sondern allein aus Gefälligkeit gegen seine Filialisten. An Sonn-, Fest-, Feier- und Bußtägen, welche oben nicht angeführt sind, müssen die Zazenhäuser nach Kornwestheim in die Predigten und in ihrer Ordnung auch jedesmal in die Catechisation kommen." - Seelen 247; 26 Geburten, 19 Tote.

Dienstag, 7. Juni 1774:
„Hochzeitspredigt in Zazenhausen. Abends 3 Uhr nach Haus. Mußte mich vor dem Zorn in Acht nehmen in Zazenhausen, weil sie Spielleute und Tantzanstalten hatten. Mußte mich vor der Kirche wehren, nachdem ich ihnen schon vorher meinen Widerwillen zu erkennen gegeben, daß sich nichts davon in die Predigt einschleichen, sondern solche evangelisch werden möchte. Sie wissen nicht, was sie tun, dachte ich, es wird schon wegfallen, wann sie das Evangelium verstehen; Wahrheit macht frey."

Sonntag, 28. August 1774:
„Predigt hier und in Filial. Ich will mich nimmer so stark angreifen im Predigen, weil es mir an der Gesundheit schadet und den zweiten, dritten Tag darauf wegen Blähungen und Blödigkeit des Magens kein fröhliches Gemüt zum Geschäft habe."

Mittwoch, 7. Dez. 1774:
„ Mittags auf Zazenhausen. Um 10 Uhr, weil ich schläfrig war, ins Bett. Verdroß mich, daß ich schläfrig war. Kam her von der Kälte und dem neuen Wein, den ich in Zazenhausen getrunken. Wenn man also nicht bei seiner gewohnten Arbeit bleibt, so ist man nicht nüchtern, sondern beschwert, das nichts gethan wird, und die edle Zeit vergebens vorbeyfließt."

Filialisten sind unzufrieden

1. März 1776:
„Ein Zazenhäuser zeigte die Taufe an. Ich höre von ihm, das die Filialisten unzufrieden sind, das ich nimmer zu ihnen komme und nur den Vicarium schicke. Ich sagte, sie kommen an den Sonntägen ja auch nicht hieher, sondern gehen in andere Orte; also sehe ich, daß sie keine Kraft aus meinen Worten empfinden. Er sagte, es seyen viel da, in die meine Predigten eingedrungen und sich daran gespiegelt besonders bey der Beicht und Abendmahl. Er selbst konnte manches sagen, das er behalten und ihm eindringlich worden. Ich versprach, auch wieder zu kommen. Er sagte, der Vicarius thue wohl auch schöne Predigten, aber es gehe nicht so in das Herz."

Samstag, 2. März 1776:
„In Zazenhausen gab Gott Kraft und Geist. Bey dem Schultheiß aber dann meynte ich etwas für die Schule zu gewinnen, da er ein reicher Mann von 4000 Gulden war und kein Kind hinterließe. So legte ihm nur 100 Gulden für die Schul vor und 10 Gulden dem armen Schulmeister apart und ein Chorhemd, und das mit Gründen der Lehre Jesu. Er beharrte aber auf seinen elenden 20 Gulden, die er schon vor etlichen Jahren legirt habe. Ich sahe seinen irdischen Sinn und pharisäische Gerechtigkeit dabey. Er wollte aber nicht. Vielleicht haben es die Erben gemerckt, als ich kam, und gingen mir nicht von der Seite, da ich gern allein geredt hätte. Allein ich sagte es vor ihnen und dachte, es ist ein Gericht über ihn, wenn er es nicht thut."

Sonntag, 2. März 1776:
„Morgens kam Bottschaft, der Schultheis zu Zazenhausen sey gestorben. Ich dachte, wie gut ists, das ich gestern noch hin-gegangen, da er mich vor 8 Tag begehrt hat und wegen bösem Wetter nicht gieng; und Schulmeister sagte, er könne es noch ein Vierteljahr treiben, und wieder außer dem Bett war. Aber gestern trieb michs und wenn er mir gefolgt hätte, so wäre er vielleicht nicht gestorben. War vielleicht ein Gericht, da es ihm Gott nicht mehr zuließe, sich zu besinnen und mein Begehren, da er es gestern nicht gleich gethan." (Zur Verdeutlichung: der Pfarrer Hahn wollte also vom Schultheißen eine Spende für die Schule haben - aber der todkranke Schultheiß gab sie ihm nicht - „wenn er nur gefolgt hätte, so wäre er vielleicht nicht gestorben.")

17. November 1772:
„Nachts mußte noch auf Zatzenhausen wegen Privatcommunion (= Abendmahl). Gegen den Zazenhauser Mann, mit dem ich hinübergegangen, hat mir Gott mein Hertz nicht aufgethan. Dem Communicanten habe von rechter Erkenntnis der Sünde gesagt, wie Gott scharf rechne, bis man sich beuge, und ohne Barmherzigkeit nach mit uns verfahre, bis wir in Angst und Unruhe vor seinem Thron niederfallen und um Erbarmung anflehen, und wir alsdann sein Hertz brechen, und er ebenso freygebig im Schencken und Vergeben als scharf im Rechnen seye, nach dem Evangelio. Gott gab ihm kein Ohr, das er es merckte, ob er schon noch bey gutem Verstand war, weßwegen ich ihm das Nachtmal reichte, weil er einen Glauben daran hatte. Ich sahe ihn deßwegen als einen Juden an, der die äußerlichen Ceremonien hält und im Bund Gottes zwar ist, aber kein evangelisches Licht, sondern nur dunckle Hofnung der Erlösung hat, die ihm nicht immer gegenwärtig ist, wie denen im Alten Testament."

Im Jahr 1800 sind die Franzosen in Württemberg eingefallen; die Soldaten durften nicht plündern, aber die Gemeinden mußten abliefern. Zazenhausen: Heu, Haber, Stroh, Mehl, Roggen, Kernen, Pferde, Ochsen, Schuhe, Stiefel, Butter und Pomade, auch viel Geld." Sie haben gefressen und gesoffen, was sie nur gewollt!" 1806 zieht der Staat das kirchliche Eigentum ein; darüber erfahren wir aus Zazenhausen nichts. Seltsam. Der einzige damalige Freiheitsraum, die Kirche, war vom Staat „geschluckt" worden. Was nun? Bekamen nun die Pfarrer ihr Gehalt vom Staat? - mit allen daraus folgenden Konsequenzen? Jedenfalls verhielten sie sich erst mal ruhig, und das Kirchengebäude wurde auch nicht eingezogen, sondern verblieb einem „Stiftungsrat".

1828 wird das Schulhaus an die Kirche angebaut - wohl, um eine Mauer zu ersparen. Dies war sicher keine kluge Tat und am falschen Fleck gespart.

Dann das für uns wichtige Jahr 1850: „vermöge höchster Entschließung vom 3. Dez. haben seine königliche Majestät die Errichtung einer ständigen Pfarrverweserei für die evangelische Gemeinde Zazenhausen, Oberamts Cannstatt, unter Aufhebung des kirch-lichen Verbandes derselben mit Kornwestheim, genehmigt..." - so teilt es das königlich evangelische Consistorium dem Oberamt Cannstatt mit. „Die königliche Majestät" ist König Wilhelm I. von Württemberg (derselbe, der auch das Cannstatter Volksfest ins Leben gerufen hat!). Zazenhausen ist also noch nicht selbständiges Pfarramt, aber doch schon Pfarrverweserei.

Um 12 Uhr mittags . . .

Im Dekret von 1850 wird auch die Besoldung des Pfarrverwesers geregelt. Er bekommt 400 fl. im Jahr; davon muß die Gemeinde Zazenhausen 100 fl. bezahlen und für die 20 Gottesdienste 18 fl., zusammen also 118 fl. und 20 Kreutzer (Pfarrer Eberbach hat das mit 202 Mark und 86 Pfennige berechnet, Stand 1920). Der Pfarrer dann, der seit 1867 hier wohnte und arbeitete, bekam 700 fl. Der damalige Schultheiß Krehl schreibt am 3. Juni 1851 an das Consistorium, wie Zazenhausen seinen ersten Pfarrer empfangen hat: „Nach der Gewährung unseres schon lang ersehnten Wunsches hiesiger Gemeinde einen eigenen Geistlichen zu bekommen, fühlen wir uns höchst verpflichtet, Ihrer Majestät, unserem geliebten König, sowie auch unserer teuersten Ober- und Kirchen-behörde, für die so große erwiesene Wohltat, einer eigenen Pfarrverweserei, unseren herzlichen Dank zu sagen. Herzlich danken wir auch für unseren erfüllten Wunsch, den Herrn Pfarrverweser Motz in Kornwestheim bekommen zu haben und erlauben uns zugleich, die große Freude unserem werten Consistorium mitzuteilen, die unserer Gemeinde vom Kleinsten bis zu dem Größten bei der Ankunft unseres Geistlichen empfand; letzten Samstag, am 31. Mai, wurde unser nun erster Geistlicher von dem Gemeinderat und Kirchenältesten mittags 12 Uhr in Kornwestheim abgeholt, begleitet von Schulkindern sowie auch von unseren Bürgern zu Pferd. Hier wurden sie von unserem Schulmeister mit der ganzen Schar seiner Schüler mit einem feierlichen Gesang begrüßt sowie auch von unserem Schafhirten mit einem gekrönten Lamm verehrt. Die ganze Gemeinde hatte sich vor dem Pfarrhaus versammelt - das ganze Haus war mit Kränzen von Blumen aller Art gekrönt. Von vielen Weibern wurde in dem Pfarrhaus aus Wein und Speisen vieler Art eine Zubereitung gemacht. Zuerst aber ging unser Hirte mit seiner nun anvertrauten Herde in das von Kindern gekrönte und mit Kränzen ausgeschmückte Gotteshaus und tat im Altar eine schöne rührende Rede besonders auch über die Liebe, mit der die Gemeinde ihn empfangen. Von da aus begleitete ihn der Gemeinderat und die Kirchenältesten in seine Wohnung, wo durch die Zubereitung durch unsere Weiber ein festliches Mahl gehalten wurde."

Über die neue Gemeinde (452 Einwohner, alle evangelisch) schreibt der Pfarrverweser Motz: „In der Gemeinde herrscht viel christ-licher und religiöser Sinn, der sich sowohl durch zahlreichen Besuch des Gottesdienstes an Sonn- wie an Werktagen als auch durch zahlreiche Teilnahme am heiligen Abendmahl zeigt. Ein schon länger von der Gemeinde Zazenhausen geäußerter Wunsch, einen eigenen Geistlichen zu erhalten, wurde erfüllt, in dem Seine Majestät der König einer selbständigen Pfarrverweserei zu-stimmte. Die Gottesdienste werden regelmäßig gehalten. Jeden Mittwoch - sommers morgens 61/2, winters 101/2 Uhr. Konfirmation mit 1 Sohn und 10 Töchtern (65 Stunden Unterricht). Zur Beförderung eines sanften, harmonischen Kirchengesangs wird gesorgt. Etwa 20 Choräle werden von den Kindern allein gesungen. Ein Singchor für Erwachsene besteht hier nicht." Wiederum ein schönes Lob für die Gemeinde.

8 Jahre später - 1860 - findet sich der Satz: „bedauerliche Zunahme der unehelichen Geburten wird beklagt." 1857 kann man im „Evangelischen Kirchen- und Schulblatt für Württemberg" lesen: „Gründe für die Trennung von Kornwestheim sind unter anderem folgende: Eine 3/4 Stunde Weg nach Kornwestheim ist beschwerlich - es werden deswegen manchmal die näheren Orte Mühl-hausen und Zuffenhausen besucht (zum Gottesdienst), dadurch aber Anlaß gegeben, daß bei den jungen Leuten das auf dem Wege gelegene Wirtshaus eine größere Anziehungskraft ausübt, als die Kirche. Daher zu wünschen sei, daß zum Besuch des Gottesdienstes im Ort jeden Sonntag und Feiertag Gelegenheit vorhanden sein möge"...!

1862 wird das Pfarrhaus gebaut - und zwar vom damaligen Pfarrverweser Otto Schmid (für 13.624 Gulden). Der Fiskus hat's ihm dann für 10.000 Gulden abgekauft - bis heute gehört es dem Land Baden-Württemberg.


Pfarrhaus im alten Zustand

 

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